Die Kunst der Bierveredelung: Zusätze zur Schüttung und ihre Wirkung

Bier lebt von seiner Vielfalt – und die geht weit über Malz, Wasser, Hopfen und Hefe hinaus. Wer sich vom Reinheitsgebot löst, kann mit zusätzlichen Zutaten völlig neue Geschmacksdimensionen erschließen. Hier ein Überblick über mögliche Zugaben zur Schüttung und deren Wirkung auf Aroma, Geschmack und Körper:

1. Weizenmalz

Zugabe: Bis zu 70 % der Schüttung
Wirkung: Weichere Textur, bessere Schaumstabilität, leichte, fruchtige Noten

2. Roggenmalz

Zugabe: Bis zu 20 %
Wirkung: Würzige, leicht pfeffrige Note, voluminöser Körper, leicht höhere Viskosität

3. Haferflocken

Zugabe: Bis zu 15 %
Wirkung: Sämiger Mundgefühl, weiche Textur, verbesserte Schaumhaltbarkeit

4. Mais und Reis

Zugabe: Mais bis 40 %, Reis bis 30 %
Wirkung: Leichteres Bier, mildere Malzsüße, trockener Charakter

5. Zucker und Honig

Zugabe: Bis zu 20 % (je nach Zuckerart)
Wirkung: Erhöhte Alkoholstärke, süßere Noten, trockenere Fermentation

6. Kräuter und Gewürze (Koriander, Orangenschalen, Kardamom)

Zugabe: 0,5–2 g pro Liter
Wirkung: Komplexe Aromen, von fruchtig bis würzig, zusätzliche Geschmackstiefe

7. Früchte (Beeren, Zitrusfrüchte, Trockenfrüchte)

Zugabe: 100–400 g pro Liter (je nach Fruchtart)
Wirkung: Intensive Fruchtnoten, zusätzliche Säure, breiteres Aromenspektrum

8. Kaffee und Kakao

Zugabe: 5–20 g pro Liter
Wirkung: Röstaromen, bittere Tiefe, komplexe Geschmacksnuancen

Mit diesen Zutaten kann jeder Hobbybrauer sein Bier auf eine neue Ebene heben. Hast du spezielle Vorlieben oder möchtest du eine besondere Kombination für deine Brauerei herausarbeiten?

Ein Braumeistertreffen voller Genuss und Erfahrung

In der traditionsreichen Oldebräu Brauerei in Oldenburg fand ein besonderes Treffen statt: Drei Braumeister, vereint durch ihre Leidenschaft fürs Brauhandwerk, kamen zusammen, um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. Ein Kollege aus Wolfsburg, einer aus Oldenburg und ich trafen uns in gemütlicher Runde, begleitet vom Duft frisch gebrauter Biere und der spannenden Kunst der Destillation.

Während wir aktuelle Kreationen verkosteten, führten wir lebhafte Gespräche über neue Entwicklungen, bewährte Brautechniken und unsere individuellen Wege in der Braukunst. Doch damit nicht genug – parallel zu unserem Austausch entstand ein Gin, den wir gemeinsam destillierten. Ein faszinierendes Zusammenspiel aus Bierbrau- und Brennkunst, das zeigte, wie vielseitig und kreativ das Handwerk sein kann.

Dieses Treffen hat sich aus unserem gemeinsamen Braumeisterlehrgang entwickelt und ist mittlerweile eine feste Tradition. Es ist weit mehr als ein fachlicher Austausch – es ist eine Quelle neuer Inspiration und eine Erinnerung daran, dass die Kunst des Brauens von Gemeinschaft und Leidenschaft lebt.

Prost auf die Tradition, das Handwerk und die Freundschaft!